Kalender 2018
der Landsmannschaft
der Deutschen aus Russland e. V.
Herausgegeben anlässlich des 100. Jahrestages
der Deutschen Autonomie an der Wolga
Vorwort
des Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft
der Deutschen aus Russland,
Waldemar Eisenbraun
Wie schon im vergangenen Jahr haben wir auch diesmal
einen Kalender zusammengestellt, der sich mit
einem zentralen Thema der russlanddeutschen Geschichte
befasst.
War der Jahreskalender 2017 dem 200. Jahrestag der Auswanderung von Deutschen in den Kaukasus gewidmet, so haben wir diesmal den 100. Jahrestag der Gründung der Deutschen Autonomie an der Wolga (ab 1924 Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Wolgadeutschen – ASSRdWD) zum Anlass genommen, an eine der bekanntesten und zugleich zwiespältigsten Perioden unserer Geschichte zu erinnern. Die Selbstverwaltung der Wolgadeutschen – auch wenn sie nur eine scheinbare und staatlich gelenkte war! – dauerte lediglich 23 Jahre und war geprägt von kulturellen und gesellschaftlichen Höhepunkten, vor allem aber durch tragische geschichtliche Entwicklungen, die den Wolgadeutschen unvorstellbare Opfer abverlangten und letztlich zur Auflösung der Republik und zur Deportation der deutschen Bevölkerung nach dem Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der Sowjetunion „Über die Übersiedlung der Deutschen, die in den Wolga-Rayons wohnen“ vom 28. August 1941 führten.
Der Komplexität des Themas angemessen, beginnt der Kalender mit einem differenzierten Überblick über die Geschichte der Wolgadeutschen Republik, zusammengestellt von dem russlanddeutschen Historiker Dr. Viktor Krieger. Die einzelnen Monatsseiten zeigen vor allem die Vielfalt der wolgadeutschen Kultur, ohne dabei die geschichtlichen Entwicklungen zu vernachlässigen, die den Hoffnungen der Wolgadeutschen, als gleichberechtigte Bürger der Sowjetunion anerkannt zu werden, ein Ende bereiteten.
Gleichberechtigte Bürger der Sowjetunion bzw. ihrer Nachfolgestaaten waren die Russlanddeutschen auch Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkrieges nicht. Grund für die meisten, das Land, für das sie und ihre Vorfahren so viel geleistet hatten und das sie so stiefmütterlich behandelte,
zu verlassen. Und sie warten weiterhin darauf, dass die Russische Föderation als Rechtsnachfolgerin der Sowjetunion sie nicht nur formal von den Vorwürfen der Sabotage und der Kollaboration mit Nazi-Deutschland freispricht, die ihnen im Erlass vom 28. August 1941 gemacht wurden...
Zusammenhalten – Zukunft gestalten!
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